Denn Alleen sind nicht nur landschaftsprägend und schön anzusehen. Mit der Fähigkeit der Bäume, CO2 zu speichern, sind sie ein wichtiger natürlicher Baustein für den Klimaschutz. Nicht nur der Schatten der Bäume wird im Sommer als angenehm empfunden, sie verdunsten bei Hitze Wasser und kühlen dadurch ihre Umgebung ab. Bäume filtern an verkehrsreichen Straßen und in dicht besiedelten Gebieten Feinstäube aus der Luft. Jeder Baum ist durch die Tiere und Pflanzen, die mit ihm in Gemeinschaft leben selbst ein Ökosystem und als Allee verbinden Bäume Ökosysteme, wie naturnahe Wald- oder Wiesenareale miteinander. Oft sind diese Alleen in unseren ausgeräumten Landschaften die einzigen Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Biotopen und helfen sowohl Tieren als auch anderen Organismen bei der Verbreitung.
Es reicht nicht, dass Alleen als Kulturgut geschätzt und von Touristikern zu Werbezwecken schöne Alleenfotos verbreitet werden! Es bedarf seitens des Bundes, der Länder und Kommunen Strategien, alte Alleen zu erhalten, sie zu pflegen und in Lücken systematisch nachzupflanzen sowie neue Alleen anzulegen. Ob Bundesstraße, städtische Magistrale, ob Park, Rad- oder Feldweg – Alleebäume entfalten überall dort ihre gesundheitsfördernde Wirkung.
Kernpunkt einer strategischen Herangehensweise an den Erhalt und Ausbau der Alleenlandschaften in Deutschland muss es sein, Altbäume so lange wie möglich zu erhalten, denn ihre Klimaleistung entfalten Bäume je nach Baumart in einem Alter von frühestens 30 Jahren. Alte Bäume abzusägen, weil sie nicht mehr schön aussehen, und durch Jungbäume zu ersetzen, ist also kontraproduktiv. Ein weiterer Kernpunkt der Strategie muss es deshalb sein, verkehrssichernde Maßnahmen unter Berücksichtigung des Erhalts der Bäume zu planen.