Im Zeitraum 2018 – 2022 wurden in Brandenburg 13265 Straßenbäume an Bundes- und Landesstraßen gefällt und nur 3747 Bäume neu gepflanzt. Dies entspricht einer Nachpflanzquote von nur 28,2 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen das Problem – es wird viel zu wenig getan, um die Alleen im Bundesland zu erhalten. Dabei sind Alleen Brandenburgs Markenzeichen und ihr Erhalt und Schutz liegt den Brandenburgern am Herzen. Zugleich tun sie viel Gutes für Umwelt und Klima.
Katharina Dujesiefken nahm als stellvertretende Vorsitzende des Alleenschutzgemeinschaft (ASG) an dem Fachgespräch teil und betonte, dass ein erfolgreicher Schutz der Alleen nur mit starkem politischem Willen und einer Zusammenarbeit aller Verantwortlichen möglich ist. Nur so konnte es in Mecklenburg-Vorpommern gelingen, dass hier seit 1996 bis heute an Bundes- und Landesstraßen mehr Bäume gepflanzt wurden als gefällt (Verhältnis 1:1,6) bei gleichen bundesweiten Rahmenbedingungen.
In der Diskussion wurden folgende Schwerpunkte als Forderungen für das neue Konzept und deren Umsetzung formuliert:
- Die Ziele für das Nachpflanzen von Alleebäumen dürfen nicht runtergesetzt werden!
- Ab sofort müssen alle Baumfällungen vollständig kompensiert werden und es muss einen Ausgleich der Verluste der letzten Jahre durch Pflanzungen an Bundes- und Landesstraßen geben. Pro gefällten Alleebaum muss also mehr als ein neuer Baum gepflanzt werden.
- Flächen müssen verfügbar gemacht und auch die Potenziale der Kreis- und kommunalen Straßen einbezogen werden.
- Der Landesbetrieb Straßenwesen muss Kommunen bei der Planung, Umsetzung und Pflege von Alleen mit unterstützen.
- Es braucht mehr Flexibilität bei der Baumartenwahl und Pflanzgutbeschaffung für die Anpassung an die Klimaveränderungen. Dafür muss der Gehölzerlasses im Umweltministerium überarbeitet werden.
- Mit dem neuen Kompetenzzentrum für Straßenbäume und Alleen wurde in Brandenburg eine wichtige Stelle für den Erhalt der Alleenlandschaft in Brandenburg geschaffen. Die weitere Finanzierung des Kompetenzzentrums muss unbedingt gesichert werden.
- Um Fällungen zu vermeiden und Neupflanzungen zu ermöglichen, braucht es die konsequente Verfolgung von alternativen Wegen. Dazu gehört insbesondere in wenig befahrenen Straßen die Reduzierung der Abstände bei Neu- und Nachpflanzungen, das Pflanzen in größere Lücken und oder Geschwindigkeitsbegrenzungen.